Das Deutsche Braunvieh ist eine milchbetonte Zweinutzungsrasse. Neben der Milchleistung und dem Euter wird bei der Zucht besonderer Wert auf die Anpassungsfähigkeit, Langlebigkeit und das gesunde Fundament der Tiere gelegt. Die Eignung des Braunviehs für Grenzstandorte der Milcherzeugung wie Bergregionen, extreme Klima- und Futterverhältnisse oder den Tropen und die günstige Zusammensetzung seines käsereitauglichen Milcheiweißes finden bei der Zucht Berücksichtigung.
Die ausgezeichnete Anpassungsfähigkeit und Umgänglichkeit der Brown Swiss Kuh trägt dazu bei, dass Ihnen die tägliche Arbeit mit den Tieren einfach Spaß macht! Beim modernen deutschen Brown Swiss Typ werden Umweltverträglichkeit und Rentabilität in idealer Weise vereint!

Langlebigkeit
In Bezug auf Langlebigkeit ist Brown Swiss die führende Rasse. Nach der Statistik des BRS (Bundesverband Rind und Schwein) wurden die Brown Swiss Kühe im Jahr 2019 mit einer durchschnittlichen Lebensleistung von 30.076kg Milch in einem Alter von 47.1 Monaten geschlachtet. Das bedeutet, dass Brown Swiss Kühe durchschnittlich fast ein Jahr länger im Stall bleiben als der Durchschnitt der anderen Milchrassen in Deutschland.
Die zunehmende Langlebigkeit der Brown Swiss Kühe führt dazu, dass mehr und mehr Kühe die 100.000kg Marke bei der Lebensleistung erreichen.
Brown Swiss ist eine spätreife Rasse. Die Kühe setzen ihr Wachstum in der 1. und 2. Laktation fort und erreichen ihr volles Potential erst in den Folgelaktationen. Diese Eigenschaft trägt ebenfalls zur Robustheit und Langlebigkeit der Rasse bei.
Anpassungsfähigkeit
Da sie aus den europäischen Alpen stammen, können sich Brown Swiss Tiere sehr gut an große Höhenlagen und heißes oder kaltes Klima anpassen. In der Wiege der Brown Swiss Zucht mit ihren widrigen klimatischen Bedingungen wurde die gute Anpassungsfähigkeit im Laufe der Jahrzehnte genetisch gefestigt und besteht bis zum heutigen Tag. Auf den Weiden in den Hochlagen der Alpen müssen schon die jungen Tiere weite Strecken auf unebenem Untergrund zurücklegen und so entwickelte die Rasse ein hervorragendes Fundament mit harten, schwarzen Klauen. Die harte Umgebung und die häufig extremen Wetterbedingungen haben eine Rinderrasse hervorgebracht, die in der ganzen Welt dafür bekannt ist zäh und robust zu sein.
Das deutsche Brown Swiss Zuchtprogramm umfasst mehr als 147.000 Brown Swiss Kühe unter Milchleistungskontrolle und basiert somit auf einer verlässlichen Datengrundlage. Die Nachzuchtbewertung wird durch staatliches Personal durchgeführt, wodurch eine unabhängige Bewertung gewährleistet ist, die das System frei von den Interessen der Zuchtorganisationen macht. Die Kühe werden nach der 3. Laktation ein zweites Mal bewertet um die Entwicklung der Hauptexterieurmerkmale zu dokumentieren.

Projekt "Braunvieh Vision"
Im Oktober 2017 wurde in Deutschland mit einem großen Forschungsprojekt mit dem Namen „Braunvieh Vision“ begonnen, bei dem auf der Grundlage einer „Kuh-Lernstichprobe“ Methoden zur Schätzung der genomischen Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale entwickelt werden sollen.
Ziel des Projekts Braunvieh Vision ist es, einen Datenpool für die Zuchtwertschätzung einzurichten, damit diese Gesundheitsmerkmale zukünftig für die Zucht genutzt werden können.
Zusätzlich zur Aufzeichnung der Beobachtungen der Gesundheitsmerkmale werden DNA-Proben von allen weiblichen Tieren in den teilnehmenden Herden gesammelt, die dann im Labor genotypisiert werden. Diese Genotypen bilden die Grundlage für die sogenannten Kuh-Lernstichproben, bei denen neben den Bullen mit verlässlichen Zuchtwerten auch genotypisierte Kühe mit eigenen Leistungstestergebnissen verwendet werden, um die Verbindung zwischen einzelnen Abschnitten des Genoms (SNPs) und den aufgezeichneten Eigenschaften abzuleiten.
Braunvieh als Kreuzungspartner
Die vielen positiven Eigenschaften der Rasse haben dazu geführt, dass eine stetig wachsende Anzahl von Betrieben deutsches Brown Swiss für die Kreuzung mit anderen Milchrassen verwendet. Die F1-Generation besticht durch eine besondere Vitalität und einen hohen Proteingehalt in der Milch. Außerdem sind die Kreuzungstiere leicht zu managen. In der nächsten Kreuzungsgeneration nähert sich der Typ dem Brown Swiss Typ an.